...Groundhopping oder eher zu Gast bei guten Freunden.
Einen Monat haben wir uns auf den 16. März vorbereitet und nach dem unser FCU den 1.FC St. Pauli mit 4:2 wieder in die Astra-stuben schickte ging es auch pünktlich um 7 Uhr los Richtung Hauptbahnhof. Unser Ziel war Bremen und das dort stattfindende Spiel gegen Greuther Fürth und ein treffen mit Bremer Freunden.
Folgende Zeilen werden euch einen Einblick in unser wirklich wahres Fußballfest geben.
Es gab jede Menge zu lachen, 40€ teures Bier und lauter andere Sachen die wir wohl nie mehr vergessen werden.
Unser Treffpunkt war der Berliner Hauptbahnhof wir 3 haben es so ziemlich auf den letzten Drücker geschafft noch pünktlich am Gleis zu sein.
"Ihr Zug hat eine 20 minütige Verspätung" hätten wir uns auf Grund der Temperaturen ja schon denken können. Diese kleine Verspätung hatte jedoch das Verpassen aller weiteren Anschlüsse zur folge. Wir entschlossen uns ebenfalls unter Zeitdruck geratene Bremen Fans aus dem Spreewald anzusprechen und planten mit den Jungs den weiteren weg. So also, macht der Frust sich schon gleich am frühen morgen richtig breit, was natürlich nicht heißt das wir keinen Spaß hatten. Nächste Verbindung raussuchen und eben erst 14.25 Uhr ankommen! Gesagt getan, also fix zum Gleis nachdem man sich noch mal vorsorglich mit Flüssig-nahrung eingedeckt hat.
Am Gleis angekommen die nächste Hiobsbotschaft "Ihr Zug fällt aus" überall Polizei und Feuerwehr. Wollte uns da wirklich jemand die Tour versauen weil er sein Leben satt hatte? Ja!
Letztlich hatten wir die Hoffnung fast aufgegeben als einer der Bremer auf die glorreiche Idee kam vollbepackt mit Bier zur Autovermietung zu spazieren. 6 Mann und nur ein 5 Sitzer, also Streichhölzer um den Kofferraumplatz ziehen? War eine gute Idee, allerdings wollte niemand wirklich in den Kofferraum.
Letzter versuch Reisezentrum!
Kein tausch in ICE Tickets, was wir schon geahnt hatten also bissen wir in den sauren Apfel und fuhren 9:25 Uhr vom Gleis 13 ab um über Schwerin und Hamburg doch noch zum Ziel zu kommen.
Klappte gut und als man endlich im Zug saß lernte man noch einen beachtlich gut gelaunten Mob Rostocker kennen die uns bis Schwerin mit Liedgut beglückten.
"Tunnel, Tunnel, Tunnel wenn de reinfährst wird es dunkel und am ende wieder hell"
"Allee, Allee, Allee, Allee, eine Straße mit viel Bäumen ja dass ist eine Allee"
Klar das sich auf Grund der 25 Mann die sich mittlerweile in direkter Nähe zur Toilette befanden einige Pendler extrem gestört fühlten. Der Schaffner wurde hinzu gezogen und 8 Rostocker waren wie vorm Erdboden verschluckt.
"Liebe Fußballfans, schön das man hier so viele verschiedene Fanlager gemeinsam feiern sieht aber Ihr seid definitiv zu laut"
Gar kein Problem, wir sind ja schon leise.... Dachten wir jedenfalls, bis aus der Toilette ein lauter Rostocker Gesang mit Trommelwirbel folgte,
Die Tür flog auf und die Rostocker kamen allesamt und als wäre nichts gewesen aus dem Klo, samt riesiger Rauchwolke da man sich aufgrund der Fahrzeiten einig war einen provisorischen Raucherbereich einzuführen
Schwerin..
Hier trennten sich zumindest die Wege mit dem lustigem Rostocker Mob und seinen Parfum-proben.
Weiter ging es nach Hamburg und bis zum Hauptbahnhof war eigentlich alles ziemlich ruhig. In Hamburg angekommen wurde erstmal der Edeka in beschlag genommen um verlorene Reserven aufzufüllen. Currywurst und Bierchen und weiter ging es zur letzten Etappe, die wie sich warscheinlich jeder schon denken kann alles andere als spaßig wurde...
Die letzte Etappe...
... rein in die Bahn und zuerst einmal aufgefordert worden sein Bier zu entsorgen. Überall darfst Du dir dein Bier gönnen, zwischen Hamburg und Bremen solltest Du dir das allerdings komplett klemmen. Der Großteil hat die Köpfe in den Sitzen versenkt und genüsslich und laut geschlürft. Wenn der Sheriff von der SDS Security kam verschwand das Bier unterm sitz. Ein Bremer war leider nicht so schnell und so kam es das dass Bier gleich 40€ kostete. Also alle die Geldbörsen zücken, aufhören zu Pöbeln (Man drohte uns mittlerweile mit dem Rauswurf und Anzeigen) und für den Bremer mit einstehen und die Strafe begleichen. (Ich hoffe die Mitgefahrenen werden dieses Manns-weib von Security nie vergessen).
Bremen, Weserstadion, Supportloser Auftritt der Ultras und endlich das Treffen mit den Bremern...
Endlich erreichten wir das Weserstadion und trafen unsere Bremer freunde. Mitte der ersten Halbzeit ging es also auf den Rang. (An dieser Stelle riesen Dank an Heiko, Silvia und Ronald für die schönen Schals) Ich glaube der Großteil der Bremer Fans hielt uns schlicht weg für bescheuert, Voll wie Transportflugzeuge skandierten wir einen Schlachtruf nach dem anderen (zu 3!!!!!!) und um uns blieb es leider ruhig. Die Ultras wirkten Ideenlos und unfähig die Masse mitzureißen. An dieser Stelle war uns 3 Unionern klar wieso wir Unioner sind!
Das Spiel endete 2:2 und eigentlich war uns das um ehrlich zu sein auch recht egal da der Grund unseres Besuches den Bremern galt. Die Bremer hielten Wort und so war die erste Station der Werder Imbiss. Jeder der mal nach Bremen fährt MUSS zum Werder Imbiss!!!!!!! Türkische Pizza als Gyros Version und Haake Beck Bier...
Wir müssen aufhören weniger zu trinken...
Kneipe Nummer 1 wurde angesteuert und ich bin auch einen Tag danach immer noch von der Herzlichkeit der Bremer und der Gastronomen begeistert. Bier 1,50€ Tischkicker für Lau und eine Jukebox die Fußballsongs dudelte. Alles in allem also ein guter Anfang für eine Nacht ohne Ende.
Das eigentliche Highlight folge dann mit der Bar "Dannys" wo man erstmal Pfeffi-runden bei feinster Rockmusik trank. Wir haben getrunken, gefeiert und letztendlich sogar noch die Couchen im Oberen Stock zum schlafen angeboten bekommen. Schonmal versucht in Berlin, in einer Bar zu pennen ohne rauszufliegen? Gibt es in Bremen nicht! Wenn Du Müde bist, hau dich nach Pfeffis und Bier einfach auf eine dieser super weichen Couchen und penne bis es Dir wieder den Umständen entsprechend geht. Auch hier sei noch mal ein Dank ausgesprochen, an unsere Bremer Freunde die auf Stühlen neben uns betrunkenen Arschlöchern platz nahmen und aufpassten das keiner von der Couch fällt.
4:15 Uhr! Aufstehen, der Zug kommt gleich und wir haben noch keinen Kaffee!!!
Bis auf B., der in einer Augenscheinlich echt beschissenen Position lag konnten ich und Alex recht schnell aufstehen. B. jedoch hat so fest gepennt das Ronald und Silvia 5 Minuten gebraucht haben um ihm die Jacke anzuziehen. Also den armen geschnappt und die Treppen runtergetragen wo er nach kurzer Orientierungslosigkeit auch schnell zu sich kam und quick videl war. Raus an die Frische Luft um noch verabschiedet zu werden und dann endlich ab nach Hause.
B. also schonmal fix bei Rot über die Ampel unter lautstarkem Geschrei von einer Tussi mit sehr, sehr hochhackigen Schuhen. Man muss in den Dinger schon laufen können. Sah nicht nur scheiße aus sondern hat Sie letzt endlich nach einem Gulli auf den Asphalt befördert. Endlich durften wir also auch noch mal lachen bevor es nun wirklich los ging.
Heimreise, Bremen war ne tolle Stadt!
Zur Heimreise gibt es kaum etwas zu sagen, ausser das die Deckel von den kleinen Mülleimern einfach zu laut quietschen. Ich kenne da jemanden der fand das 3 Stunden lang verdammt lustig und hat jetzt einen neuen SMS Ton...
Danke Bremen, den Gastronomen und der Gastfreundschaft. Für die Faszination vieler Bremer die sehr verwundert waren das Unioner mal einen Tag in Bremen auf die kacke hauen.
Ganz besonders Danken wir, Heiko, Ronald, Silvia, Poldi, Hans und den Rest der Verrückten die uns einen wahnsinnig guten Tag ermöglicht haben. Den Bremer Fans aus dem Spreewald und den durch geknallten Rostockern mit dem Hang zu teurem Monaco Parfumproben!
Working Class Union Berlin
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